Sportplatz

Die Sportstätte Leimersdorf liegt eigentlich in der Gemarkung Nierendorf, aber der Begriff „Leimersdorfer Sportplatz“ hat sich im Sprachgebrauch eingebürgert.

Nierendorfer Bahnhof

Das Gelände war ursprünglich als Nierendorfer Bahnhof im Verlauf des sog. „Strategischen Bahndamms“ vorgesehen, der das Ruhrgebiet mit der Südwestgrenze Deutschlands verbinden sollte, aber nie fertig gestellt wurde. Der Unterbau für die Trasse von Ringen bis zum Nierendorfer Bahnhof wurde dabei zwischen 1918 und 1926 erstellt. Der Bahndamm ist heute noch in der Verlängerung des Sportplatzes zu erkennen und zieht sich bis zur A61, die ebenfalls auf einem Teil des alten Bahndamms errichtet wurde.

Erstellung des Sportplatzes

Wann oder wie genau der Sportplatz errichtet wurde, ist derzeit unklar. Wer hier Hintergrundinformationen bereitstellen kann, darf sich sehr gerne über info@birresdorfer-sportclub.de melden.

Bekannt ist, dass in den 1950er Jahren ein Rasenplatz erstellt und dieser Ende der 1970er Jahre in einen Ascheplatz umgewandelt wurde. Diesen nutzten die Birresdorfer, als sie 1982 den Birresdorfer Sportclub gründeten. Das Sportheim wurde ebenfalls 1982 errichtet.

  • Quelle: Jost, Volker (2019): Grafschafter Gemeinderat sieht Handlungsbedarf in Leimersdorf: Sportplatz soll endlich legalisiert werden. Flächennutzungsplan und Bebauungsplan sollen an die bestehende Situation angepasst werden – Bislang ist kein rechtswirksamer Bebauungsplan vorhanden. In: Krupp Verlag GmbH (Hg.): Blick aktuell Grafschaft Nr. 12/2019. Sinzig: Krupp Verlag GmbH.
Leimersdorfer Sportplatz am 31.07.2005 (Foto: Andreas Thun)
Leimersdorfer Sportplatz am 31.07.2005

Sportplatz im schlechten Gesamtzustand

In einem schlechtem Gesamtzustand befand sich der Platz nach der Jahrtausendwende. Das Sportheim hatte Sanierungsbedarf, der Ballfangzaun konnte kaum noch als solcher bezeichnet werden, die hölzernen Flutlichtmasten waren nicht mehr standsicher, die Flutlichter selbst aus Sicherheitsgründen auch aufgrund von porösen Leitungen dauerhaft abgeschaltet und der Platz selbst hatte auch schon bessere Zeiten gesehen.

Der Handlungsbedarf wurde auch von öffentlicher Seite her anerkannt. Die Gemeinde Grafschaft erstellte 2004 ein Sportstättenprogramm, bei dem der Leimersdorfer Sportplatz die höchste Priorität erhielt. Eine Generalsanierung wurde ins Auge gefasst, aber auch schon über einen möglichen Kunstrasenplatz nachgedacht. Der Kreis Ahrweiler schloss sich an und die Maßnahme wurde auf Platz zwei der kreisweiten Prioritätenliste des Sportausschusses gelistet.

Der Gemeinderat entschied 2005, dass ein Kunstrasenplatz in Leimersdorf errichtet werden soll. Diese Variante ist zwar in der Herstellung am teuersten, aber im Unterhalt am günstigsten. Außerdem sprachen sich die Fußballvereine als Nutzer mehrheitlich dafür aus. Für die Sanierung einschließlich der Umwandlung in einen Kunstrasenplatz wurde eine Summe von 612.000 Euro veranschlagt.

Quellen:

  • Schulze, Christine (2002): Die Wände haben tiefe Risse, der Sockel ist nass. Eine Woche lang herrschte Hochbetrieb auf dem Leimersdorfer Platz. Auch die Kinder kamen auf ihre Kosten. Vereine wollen sich für die Sanierung des Umkleidegebäudes engagieren. In:
  • Schulze, Christine (2004): Nur der Mond löst das Problem. Leimersdorfer Fußballplatz ist ohne Licht – Spieler kicken im Dunkeln. In: General-Anzeiger-Bonn 2004, 04.02.2004. Online verfügbar unter https://ga.de/region/nur-der-mond-loest-das-problem_aid-40067237.
  • Sportplatz Leimersdorf hat Priorität (2004). In: Kölnische Rundschau 2006, 25.09.2004.
  • Kreisverwaltung Ahweiler (30.09.2004): Neues Sportgebäude in Bad Breisig steht an Nummer 1. Kreis-Sportausschuss hat Prioritätenliste festgelegt – Sportplatz Leimersdorf auf Platz 2 der Förderung.
  • Bach, Horst; Stolberg, Evelyn (2005): Kunstrasenplatz für Leimersdorf. Der Grafschafter Gemeinderat entschied: Das Modernste, was in Sachen Fußball-Spielfelder zu haben ist, soll gebaut werden. In: Rhein-Zeitung 2005, 21.05.2005 (116), S. 11.

Sanierung und Kunstrasen

Nach einer gut halbjährigen Spielpause wurde am Wochenende vom 19. bis 21. Mai 2006 der neue Kunstrasenplatz in Leimersdorf eingeweiht. Der erste Spatenstich zu den Sanierungsarbeiten erfolgte bereits am 07. November 2005. Unter anderem wurde die Hartplatzdecke abgetragen, die beim Bolzplatz eine zweite Verwendung fand. Da der neue Platz größer als der alte ist, musste ein Teil des umgebenden Hangs abgetragen werden. Auf das Fundament des Platzes wurde zunächst eine federnde Schicht aufgetragen, auf die dann Matten mit Kunstrasenhalmen gelegt wurden. Die einzelnen Matten sind miteinander verbunden und tragen schon die notwendigen Spielfeldmarkierungen. In einem letzten Schritt wurden ca. 160 Tonnen Sand und anschließend ca. 46 Tonnen Kunststoffgranulat auf den Matten verteilt. Der neue Fußballplatz ist von einem gepflasterten Bereich eingefasst, zu dem eine Treppe hinabführt. Ebenfalls ersetzt wurden der Ballfangzaun, die Flutlichtanlage, das Pflaster um das Sportheim und für den Schulsport die Weitsprunganlage.

Leimersdorfer Sportplatz am 04.05.2006 (Foto: Andreas Thun)
Leimersdorfer Sportplatz am 04.05.2006

Zur Pflege des neuen Platzes wird ein spezielles Aufsitzgerät verwendet. Es kann in einem Arbeitsgang Verunreinigungen entfernen, das Granulat auflockern und die Kunststoffhalme wieder aufrichten

Sanierung Sportheim

Der Kreis Ahrweiler unterstützt die Renovierung des Sportheims (Foto: Andreas Thun)
Übergabe des Bewilligungsbescheides zur Renovierung des Sportheims am 03.05.2007.

Nach dem Sportplatz ist 2007 das Sportheim dran: Gemeinsam mit dem SV Leimersdorf wurde das in die Jahre gekommene Gebäude am Leimersdorfer Sportplatz renoviert. Insbesondere bei den Sanitäreinrichtungen gab es dringenden Handlungsbedarf. Unter anderem wurden die Duschen zugunsten größerer Umkleideräume verkleinert, Fliesen erneuert, Decken renoviert und eine neue Heizung und Lüftung eingebaut. An den Gesamtkosten von 50.000 Euro beteiligte sich zur Hälfte die Gemeinde Grafschaft, vom Sportbund Rheinland gab es 17.000 Euro und auch der Kreis Ahrweiler unterstützte mit einem Zuschuss von 5.000 Euro. Den Rest erbrachten die beiden Vereine in Eigenleistung.

Bau Gerätehaus

Um Material wie Bälle, Trainings- und Sportgeräte unterzubringen, errichtete der Birresdorfer Sportclub ab April 2009 ein Gerätehaus am Sportplatz. Dieses ist ca. sechs mal sechs Meter groß. Im vorderen Bereich ist außerdem ein Verkaufsraum mit Küche eingerichtet. Das Gebäude konnte rechtzeitig zur Sportwoche fertiggestellt und erstmalig genutzt werden.

Neues Granulat

Da das Granulat auf dem Kunstrasenplatz in Leimersdorf zusehends verklumpt war, wurde es in der Woche vom 15. bis 19.03.2010 komplett ausgetauscht und durch ein neues Granulat mit einer verbesserten Rezeptur ersetzt.

Materialgarage

Am 14.11.2019 wird eine neue Garage im hinteren Bereich des Sportplatzes aufgestellt. Sie ersetzt den bisherigen Materialcontainer. In der Garage sollen insbesondere für die Jugendmannschaften Material wie Bälle usw. untergebracht werden.

Helfer-Camp Juli 2021 bis Mai 2022

Nach der verheerende Flutkatastrophe im Ahrtal vom 14.07.2021 wurde der Sportplatz ab dem 23.07.2021 für den Katastrophenschutz gesperrt. Unter anderem wurden vier große Zelte auf dem Platz aufgebaut. Sie waren zunächst als Notausweichquartiere vorgesehen, falls Menschen aus dem Ahrtal evakuiert werden müssten. Später wurden die Zelte als Helfer-Camp genutzt, um  insbesondere freiwilligen Helfern eine Unterkunft zu bieten. Das Camp bestand bis Mai 2022, dann wurden die Zelte wieder abgebaut.

Der Fußballplatz sowie das Umfeld waren in der Folge zum Teil schwer beschädigt und unbespielbar. In der Umzäunung waren augenscheinlich Pfosten von Fahrzeugen angefahren worden, so dass sie nicht mehr gerade standen. Teile des Ballfangzaunes waren demontiert worden, damit auch größere Fahrzeuge Material auf den Platz fahren konnten. Zufahrt und Parkplätze wiesen aufgrund der hohen Beanspruchung zahlreiche Schlaglöcher auf.

Auch das Sportheim wies Schäden auf. So waren im Putz Risse erkennbar oder die Regenrinne beschädigt. Die Jugendgarage wurden ebenfalls beschädigt, hier ist ein kleiner Teil der Mauer abgebrochen worden. Im Pflaster gab es Kuhlen und der Holzzaun wurde beschädigt.

Am schlimmsten sah der Platz selbst aus. Dieser war nicht dafür vorgesehen, mit schweren Fahrzeugen befahren zu werden und wies beispielsweise Spurrillen oder verschobene Matten mit Kunstrasenhalmen auf. Aufgestellte Containern drückten den Kunstrasen ein. Als Reserve vorhandenes Granulat wurde verschüttet und verunreinigte die Entwässerungsrinnen. Die großen Zelten wurden mit ca. 230 großen und langen Bolzen auf der Kunstrasenfläche fixiert. Dadurch wurde u.a. die Drainage beschädigt.

Quellen: